Lausanne 2023

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Lausanne 2023 〰️

Aktuell

Die «Lausanne Tokens» an der re:publica 24

 

Wir freuen uns, dass unser Token-Verfahren vom Projekt «Lausanne 2023» an die re:publica 24 nach Berlin eingeladen wurde!

Vor 100 Jahren teilten die europäischen Siegermächte des 1. Weltkriegs das Osmanische Reich unter sich auf und unterzeichneten dies am 24. Juli 1923 im Vertrag von Lausanne. Die Auswirkungen dieses Vertrags prägen bis heute die politische Geographie Westasiens. Als Ergänzung zur Ausstellung «Frontières» im historischen Museum Lausanne beleuchtete unser schweizweites Projekt «Lausanne 2023» die Hintergründe und Auswirkungen des Vertrags mit immersiven Hörspielen, Lesungen und interaktiver Kunst (weitere Infos, siehe unten).

In Anerkennung der historischen Bedeutung und der fortwährenden Relevanz des Vertrags von Lausanne lancierten wir u.a. auch «The Lausanne Tokens» – eine einzigartige Symbiose aus Kunst, Technologie und Geschichte. Das ambitionierte Projekt zielt darauf ab, die Vergangenheit mit der Gegenwart zu verbinden und den Dialog über kulturelle und politische Grenzen hinweg zu fördern.

Durch die Einladung an die re:bublica24 wird «The Lausanne Tokens» zu einem Teil einer grösseren Diskussion über die Rolle der Technologie und der Kunst in der Auseinandersetzung mit unserer Vergangenheit und der Gestaltung unserer Zukunft.

Das Projekt nutzt die Kraft der analogen Kunst, um einzigartige 3D-Tokens zu erschaffen, die wiederum als Träger für geolokalisierte Audiodateien dienen. Diese Audiodateien, zugänglich gemacht über die innovative App Songmapp, bieten den Teilnehmenden nicht nur ein immersives Erlebnis, sondern laden auch dazu ein, sich aktiv mit den Themen des Vertrags von Lausanne auseinanderzusetzen. Durch die Verbindung von physischen Token mit digitalen Inhalten schafft «The Lausanne Tokens» eine Brücke zwischen der materiellen und der digitalen Welt, zwischen der Geschichte und der Gegenwart, und regt somit zu einer neuen Form der Interaktion und des Engagements an.

 

Weitere Infos folgen in Kürze.

 

 

Eine Auseinandersetzung mit der Konferenz von Lausanne 1923.

 
 
 

Eine Kooperation von Maison du Futur, dem Verein Mesela, dem Historischen Museum Lausanne, der The Lausanne Project und Locus Globus.

Initialer Anlass für diese Koproduktion ist die Verbindung helvetischer Kultur und Politik mit der Geschichte Kurdistans im Kontext des Vertrags von Lausanne, der sich 2023 zum hundertsten Mal jährt. Bildende Kunst, partizipative und performative Theaterformen, Dialoge und interaktive Hörspiel-Formate verbinden sich mit innovativen Aspekten der kulturellen Teilhabe.

 

Weitere Infos auf lausanne2023.com

Weitere Infos auf lausanne2023.com

 
 

Die Konferenz von Lausanne 1923

Im Jahr 1923 teilten die europäischen Siegermächte des 1. Weltkriegs das Osmanische Reich unter sich auf. Der Vertrag von Lausanne wurde am 24. Juli 1923 zwischen der Türkei sowie Grossbritannien, Frankreich, Italien, Japan, Griechenland, Rumänien und dem Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen im Palais de Rumine geschlossen. Tagungsort der Verhandlungen war das Schloss Ouchy.

Kein autonomes Gebiet für die Kurden

Im Vertrag von Lausanne wurden die heutigen Grenzen der Türkei und Griechenlands festgelegt. Mit diesem Vertrag konnte die Türkei, nachdem sie 1922 den Griechisch-Türkischen Krieg gewonnen hatte, die Bestimmungen des nach dem Ersten Weltkrieg abgeschlossenen Vertrags von Sèvres teilweise nach ihren Vorstellungen revidieren. Das Abkommen legalisierte die bereits vollzogene Vertreibung von Griechen bzw. Türken nachträglich und der Vertrag sicherte den Kurden, anders als von England versprochen, kein autonomes Gebiet zu. Bis heute sind die Kurden daher die grösste Volksgruppe ohne eigenes Land.

Eine Reflektion über die Folgen des Vertrags

2023 nehmen wir das hundertjährige Jubiläum des Vertrags zum Anlass, um über dessen Hintergründe und seine bis heute andauernden, schwerwiegenden Folgen für die kurdische Gemeinschaft zu diskutieren. Wir wollen mit kurdischen und Schweizer Politiker:innen und Künstler:innen die Aufmerksamkeit auf die Frage lenken, warum Kurdistan aufgeteilt wurde, welche Rolle die Schweiz im Prozess der Lösung des Konflikts einnehmen möchte und wie wir das Erbe des von Europa ausgehenden Kolonialismus aufarbeiten können.

Die Vorbildfunktion der Darstellenden Künste

«Lausanne 2023» betreibt keine politische Propaganda, beschäftigt sich aber stark mit den Opfern, welche die kurdische Gemeinschaft in dieser Zeitspanne aufgrund dieser Grenzziehungen und der damit einhergehenden Konflikte zu erbringen hatte. Treibender Gedanke des Projekts ist der Ansatz, dass die Kultur, das Theater und die Künste durchaus Vorbild für gesellschaftliche Prozesse sein können und dass die „Künste“ kein Sammelbegriff für unterhaltende Reflexionen sind, sondern eher stets auch eine Lebenshaltung vertreten, die auch positive Effekte in die Gesellschaft ausstrahlt.

Keine Politisierung, sondern kulturelle Sensibilisierung

Wir verzichten auf einseitige Sichtweisen und lassen uns nicht von politischen Seiten instrumentalisieren. Das Projekt dient der kulturellen Sensibilisierung und der Wissensvermittlung. Wir zeigen anhand einer beispielhaften Kooperation von Autor:innen, Schauspieler:innen, bildenden Künstler:innen und Architekt:innen die Reichhaltigkeit und Unterschiede der beiden Kulturen auf, aber auch deren Gemeinsamkeiten. Im Zentrum stehen Themen wie Religion und Mythologie, nachhaltige Ökologie und progressiver Föderalismus.